Die längste Nacht vor der Installation des AMARU-Gefriertrockners
- Karel Schmiedberger

- vor 2 Tagen
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In Tschechien und der Slowakei umfasst jede Lieferung des AMARU-Gefriertrockners nicht nur den Transport an den Bestimmungsort, sondern auch die erste Inbetriebnahme und die Schulung der Bedienperson. Da das Gebiet des ehemaligen Tschechoslowakei nicht gerade klein ist, erfordern Installationen insbesondere im Osten der Slowakei in der Regel einen ganzen Tag Anfahrt, eine Übernachtung und einen zweiten Tag für die Übergabe des Geräts und die Rückfahrt. So war es auch letzte Woche geplant.
Zunächst deutete nichts darauf hin, dass sich diese Fahrt von anderen unterscheiden würde. Mit dem Kunden war der Termin auf Dienstag, den 19. November um 9:00 Uhr vereinbart. Am Vortag holten wir also den Transporter aus dem Verleih. Pavel half uns, den AMARU und das Zubehör zu verladen, und gegen 16:00 Uhr machten sich Honza und ich auf den Weg in Richtung Slowakei – über die berüchtigte Autobahn D1.
Da in beiden Ländern der 17. November weiterhin als Feiertag der Demokratie gilt (auch wenn die Slowakei dieses Jahr zum ersten Mal keinen arbeitsfreien Tag hatte), rechneten wir mit einer entspannten Fahrt bei geringem Verkehr. Gegen 19 Uhr erreichten wir die slowakische Grenze – als plötzlich ein seltsames Geräusch aus dem Motorraum kam...
Tipps am Telefon, gutes Zureden oder auch Beten halfen nicht weiter, und so waren wir am Ende froh, dass der Transporter es zumindest noch bis zum Autobahnparkplatz Malacky schaffte.
Dort mussten wir nur etwas über eine Stunde auf den Pannendienst warten, bevor wir uns auf den Rückweg machten – dieselben 300 Kilometer zurück nach Prag. Es war eine... intensive Fahrt! Der Fahrer des Abschleppwagens war zwar nett, hilfsbereit und freundlich, bevorzugte aber aus irgendeinem Grund eine Innentemperatur von etwa 40 °C und beschallte uns mit einer Disco-Techno-Mischung auf voller Lautstärke. Mit einer Maximalgeschwindigkeit von 80 km/h kam man auch nicht gerade schnell voran, aber immerhin erreichten wir die Mietstation am Dienstag gegen 2:30 Uhr morgens.
Und hier könnte die Geschichte eigentlich enden. Wir hätten alles neu geplant und… fertig. Wäre ich mit Pavel unterwegs gewesen, hätten wir das genauso gemacht. Aber Honza, unser jüngstes Teammitglied, noch voller Energie, meinte nur: „Dann fahren wir halt nochmal los – das Hotel sparen wir uns auch.“ Also half uns der Vermieter des Transporters, alles in ein Ersatzfahrzeug umzuladen, und punkt 2:00 Uhr morgens machten wir uns erneut auf den Weg.
Da Honza zuvor die gesamte Strecke von Prag bis zur Panne bei Malacky gefahren war, übernahm ich diesmal das Steuer. Wir schafften es bis nach Bratislava, wo wir uns abwechselten. Es war eine lange Nacht voller Eiskaffee und Energydrinks – aber wir wurden dafür mit einem traumhaften Sonnenaufgang über der slowakischen Landschaft belohnt.

Es grenzt ehrlich gesagt an ein Wunder, dass wir trotz aller Widrigkeiten nur etwa zehn Minuten nach 9 Uhr am Ziel eintrafen. Die eigentliche Installation, Inbetriebnahme und Schulung verliefen reibungslos – abgesehen davon, dass wir in Lučenec etwa 40 Minuten auf der Straße warteten, bis jemand mit den Schlüsseln für die Räumlichkeiten kam.
Dann stand nur noch die Rückfahrt an. Gibt man die Strecke von Lučenec nach Prag ins Navi ein, werden etwas über 500 km angezeigt. Doch die Besatzung bestand aus Karel und Honza, bekennende Fans guter Halušky (traditionelle slowakische Kartoffelklößchen mit Schafskäse), und so darf auf einer Slowakeireise der obligatorische Zwischenstopp in der Koliba Zázrivá nicht fehlen! Dort gönnten wir uns slowakischen Käse, ein deftiges Abendessen und einen herrlichen Sonnenuntergang.
Dann hieß es Abschied nehmen von der Slowakei. Auf dem Rückweg wechselten wir ein letztes Mal in Brünn, tranken noch einige Energiestäbchen und andere Aufputscher – und waren gegen 22:00 Uhr wieder zurück in unserer Werkstatt in Rudná bei Prag.
Mit einer reinen Zeit von ca. 30 Stunden ohne richtigen Schlaf wurde diese Installation zur bisher längsten Auslieferung – und wir hoffen alle, dass dieser Rekord so schnell nicht gebrochen wird. Gleichzeitig ist es wichtig, dankbar zu sein für alles, was gut gelaufen ist: die Kulanz des Hotels Ako Doma, das uns die Stornogebühr erließ, die Bemühungen des Vermieters, die Situation bestmöglich zu lösen – und die Möglichkeit, der kleinen slowakischen Schwester unserer Hauptstadt mal wieder einen Besuch abzustatten.






















